Therapiekonzepte

Das therapeutische Gesamtkonzept umfasst die wesentlichen Säulen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit:

Ernährung – Darmgesundheit – hormonelles Gleichgewicht – Gesunder Schlaf – Stresskontrolle- Bewegung

Kohlenhydratarme und immunologisch angepasste Ernährung

Der menschliche Organismus  verfügt über verschiedene Strategien, seine Energieversorgung sicherzustellen. Dazu zählt neben der Verbrennung von Kohlenhydraten und Fetten auch die Produktion und Verwendung von Ketonkörpern. Die Ausnutzung des vollen Spektrums an metabolischen Möglichkeiten ist evolutionär angelegt und dient dem Überleben und der Erhaltung der Gesundheit. Eine einseitige Betonung von Kohlenhydraten, wie derzeit in unserer Gesellschaft üblich, birgt die große Gefahr einer Stoffwechselentgleisung und führt nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu „Zivilisationskrankheiten“, wie Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Gicht, Atherosklerose, etc..

Eine optimale Ausbalancierung dieser verschiedenen Stoffwechselwege ist eine sinnvolle Strategie zum Erreichen einer metabolischen Balance, zur Optimierung der Leistungsfähigkeit sowie zur Kontrolle des Körpergewichtes und eignet sich damit zur Prävention von Erkrankungen.  Das Konzept „Metabolic Flexibility“ stellt eine dauerhafte Ernährungsform dar, die eine solche Balance herstellt:
Grundsätzlich wird eine ausgewogene Nährstoffverteilung angestrebt, die sich aus etwa 30 % Protein, 20-30 % Kohlenhydrate und 40-50 % Fett zusammensetzt. Hierbei wird zusätzlich das Konzept des „Intermittierenden Fastens“ implementiert, das sich in neuen wissenschaftlichen Studien als metabolisch sehr günstig herausgestellt hat (siehe „Wissen“). Hierbei werden in periodischen Abständen Fastenperioden bzw. Perioden einer ketogenen Ernährung eingefügt, die einem „Training“ des Stoffwechsel dienen.

Die Ernährung sollte zudem immunologisch angepasst sein. Durch Aufnahme immunologisch unverträglicher Nahrungsmittel können chronische Entzündungsprozesse ausgelöst und unterhalten werden. Wir führen entsprechende Tests durch, um die Ernährung individualisiert zu beraten.
Es wird zunächst ein individueller Ernährungsplan erstellt, wobei die Zielsetzung darin besteht, eine selbstständige Anwendung des Ernährungskonzeptes zu erreichen.

Ketogene Ernährung

Diese Ernährungsform nutzt als Energieträger sogenannte Ketonkörper und verzichtet weitgehend auf Kohlenhydrate (weniger als 30 g pro Tag). Forschungsarbeiten der letzten  Jahre (siehe „Wissen“ ) haben gezeigt, dass dies eine Vielzahl an Vorteilen bietet:

Stärkung der Immunabwehr
Abschwächung chronischer Entzündungen
Geringere Produktion von freien Radikalen (d.h. langsamere Zellalterung)
Konstante Blutzucker-Spiegel, geringere Insulinproduktion
Dämpfung von Hungergefühlen
Wenn nötig: Abbau von Körperfett
Induktion neuroregenerativer Prozesse (Reparaturprozesse z.B. bei Demenz)

Die Produktion von Ketonkörpern stellt einen alten Überlebensmechanismus der Menschheit dar, denn Nahrungsmittelknappheit musste periodisch immer wieder bewältigt werden. Aus Nahrungsfetten oder aus Körperfett produziert die Leber Ketonkörper, die von nahezu allen Organen verwendet werden können. Dies geschieht jedoch nur in Abwesenheit von Kohlenhydraten.
Eine ketogene Ernährung eignet sich im Besonderen zur unterstützenden Behandlung von entzündlichen Erkrankungen und Tumoren, ist jedoch auch in der Anfangsphase eines geplanten größeren Gewichtsverlustes sehr gut geeignet. Durch Verwendung von alternativen Mehlen und Süßungsmitteln sowie speziellen Rezepten kann ein individueller Ernährungsplan erstellt werden, der die Eigenproduktion von Ketonkörpern ermöglicht und der auch dauerhaft eingehalten werden kann.

Gesunder Darm

Darmgesundheit

Ein „Leaky Gut“, eine unphysiologisch durchlässige Darmschleimhaut, führt nicht nur zu lokalen Symptomen, wie Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Vielmehr sind dauerhaft unterschwellige chronische Entzündungsprozessen im Körper die Folge, die schwerwiegende Erkrankungen, wie z.B. Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen und sogar Tumorerkrankungen aggravieren oder sogar auslösen können. Auch unklare Erschöpfungssyndrome, Konzentrationsschwierigkeiten und chronische Müdigkeit können durch Darmstörungen hervorgerufen und unterhalten werden (über die sogenannte „Gut-Brain-Axis“).

Unser Augenmerk liegt auf einer individuell angepassten Ernährung unter Berücksichtigung von immunologischen Unverträglichkeiten, die im Rahmen der Behandlung getestet werden. Zudem werden nach vorheriger Analyse des Darmmikrobioms integrative Therapiekonzepte zum Aufbau und Erhalt einer gesunden Darmflora und Darmaktivität angewendet.

Hormonelles Gleichgewicht

Hormonelle Ungleichgewichte führen zu einer Vielzahl an Beschwerden, gefährden die Gesundheit und schränken die physische und psychische Leistungsfähigkeit stark ein.
• Geschlechtsspezifische Hormone (Östradiol, Progesteron, Testosteron)
Insbesondere Wechseljahre der Frau stehen hier im Fokus. Ab Mitte 40 beginnt bei den meisten Frauen das sogenannte Klimakterium. Nach und nach geht die Hormonproduktion zurück. Typische Wechseljahresbeschwerden sind: Hitzewallungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Trockenheit der Schleimhäute, Muskel- und Gelenkschmerzen, Nachlassen der Leistungsfähigkeit und oft hartnäckiges Übergewicht.
Auch bei Männern treten Hormonungleichgewichte auf. Diese Zeit der männlichen Hormonveränderungen bezeichnet man als Andropause oder Klimakterium virile (virile = männlich). Ein Defizit an männlichen Hormonen, kann zu Vitalitätsmangel, Stressintoleranz, Müdigkeit, Osteoporose und Zunahme des Körperfettes führen.
Zur Behandlung und zur Prävention altersassoziierter Erkrankungen wird ein bioidentischer Hormonersatz individuell erstellt. Die chemische Struktur bioidentischer Hormone ist völlig übereinstimmend mit unseren natürlichen körpereigenen Hormonen. Daher können sie spezifisch an die dafür vorgesehenen Rezeptoren „andocken“ und ihre biologisch vorgesehene Wirkung -ohne Nebenwirkungen- entfalten.
Zum hormonellen Gleichgewicht gehören weiterhin auch physiologische Spiegel der Prähormone DHEA und Pregnenolon. Dies ist nicht nur im Alter und bei Erkrankungen, sondern auch bei stressassoziierten Beschwerden junger Menschen relevant.
• Pregnenolon ist „Muttersubstanz“ der meisten Steroidhormone und fungiert als körpereigener Botenstoff im Gehirn (Neurotransmitter). Pregnenolon verbessert das Gedächtnis in der Lern- und Erinnerungsphase, es wirkt sich positiv auf die Stimmungslage sowie auf die Vitalität aus und kann dazu beitragen, Altersdepressionen zu verringern.

• DHEA wird aus Pregnenolon gebildet und ist Hauptvorläufer der Geschlechtshormone (Testosteron, Östradiol). Es hat aber auch davon unabhängige eigene Wirkungen an unterschiedlichen Zellsystemen. DHEA stabilisiert das Immunsystem, reguliert den Blutdruck und unterstützt die Leistungsfähigkeit. Der Ausgleich von Mangelzuständen vermindert stress- und altersbedingte Vitalitätsstörungen und Ermüdungserscheinungen.

Hormone

Stresskontrolle und Gesunder Schlaf

Stress fördert die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren und führt zu chronisch inflammatorischen Prozessen mit vielzähligen Folgeerkrankungen. Chronischer Schlafmangel -durch Stress, Hormonstörungen oder andere Faktoren ausgelöst- hat ähnliche Folgen für die Gesundheit.
Wir versuchen individuelle Konzepte zu erarbeiten, die eine Stresskontrolle und einen ungestörten Nachtschlaf ermöglichen.
Hierbei werden auch berücksichtigt:
• Cortisol - Das Hormon Cortisol wird im Körper bei Stress vermehrt ausgeschüttet. Ein dauerhaft zu hoher Cortisolspiegel führt zu chronisch erhöhtem Blutzucker, Insulinresistenz, Übergewicht und Infektanfälligkeit.
• Melatonin - Melatonin koordiniert die Biorhythmen des Körpers und wirkt als Zeitgeber im Tagesrhythmus. In der Nacht steigt die Melatoninkonzentration um das Zehnfache an, was wiederum zu einer Ausschüttung des Wachstumshormons und zur Stimulation des Immunsystems führt. Erhöhte oder erniedrigte Melatoninspiegel beeinträchtigen das Immunsystem und rufen Schlafstörungen hervor. Chronische Störungen des Melatoninhaushaltes bewirken außerdem eine Gewichtszunahme.
• Serotonin - Der Neurotransmitter Serotonin hat vielfältige Wirkungen auf unser Gefühlsleben: Depressive Zustände, Panikanfälle und Kopfschmerzen können auf Störungen im Serotoninhaushalt hinweisen. Ein Serotoninmangel kann die Stimmung und die Stressverarbeitung beeinträchtigen und zu Schlafstörungen führen

Bewegung

Regelmäßige sportliche Aktivität verbessert nachhaltig den Stoffwechsel: der Energieverbrauch steigt, der Blutzucker wird stabilisiert, die Muskelmasse nimmt zu und Stress kann besser verarbeitet werden. Wir beraten deshalb individuell angepasste Trainingskonzepte. Diese berücksichtigen den Gesundheits- und Trainingszustand, das Körpergewicht sowie individuelles Zeitbudget und Vorlieben.
Bei Beschwerden können unterstützende Physikalische Therapien beraten und verordnet werden (z.B. Moorbad, Fango, Physiotherapie, Massage, Bewegungsbad)
Zudem kann eine Akupunkturbehandlung durchgeführt werden (s. Leistungen)

Radfahrer
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